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86 Route 12. GRANADA. Alhambra.

Der **Saal der Gesandten, Sala de los Embajadores, ist
ein quadratischer zweigeschossiger Raum von 11m und 18m Höhe,
einst Thronsaal des Herrschers. Hier fand vor der Übergabe von
Granada die letzte Versammlung der Mauren unter Boabdil statt.
Die Inschriften nennen Jûsuf I. als Erbauer. Die Kuppel von
Lärchenholz, die den Saal überwölbt, gleicht der Facette eines ge-
schliffenen
Diamanten. Die ungeheure Dicke der Mauern erkennt
man an den Fensternischen, deren jede einen besonderen Aussichts-
raum
bildet. Die mittleren Fenster (sog. Ajimez, arab. chamsîja)
sind durch eine schlanke Säule geteilt. Die Ornamentik des Saals
gehört zu der reichsten in der Alhambra.

Aus der ersten Fensternische r. in der SO.-Wand führt ein Durch-
gang
, zu dem Peinador de la Reina(S. 88) und ins Untergeschoß.

Wir kehren in den Myrtenhof zurück und betreten, wie S. 85
angegeben, durch die Sala de los Mocárabes (s. unten) den

**Löwenhof, Patio de los Leones, der seinen Namen dem
berühmten von zwölf Löwen getragenen Brunnen (Fuente de los
Leones)
verdankt. Der Bau begann 1377 unter Mohammed V.
Der 28m l. und 16m br. Hof ist von einer Säulenhalle umgeben,
aus welcher an den Schmalseiten je ein herrlicher Kuppelpavillon
heraustritt. Mit einfachen wechseln Gruppen von Säulen. Im
Gegensatz zu der prunkvollen Größe des Myrtenhofs ist hier alles
zierlich fein; die durchbrochene Gipsdekoration erscheint wie
aus Elfenbein geschnitten. Außer dem Löwenbrunnen enthält der
Hof, der ursprünglich mit sechs Orangenbäumen bepflanzt war, an
den Schmalseiten der Galerie im Boden noch acht flache Marmor-
becken
mit Springbrunnen. Sämtliche Brunnen laufen nur an einigen
wenigen Festtagen.

An den Löwenhof, dessen Obergeschoß die 1907 hergestellte
Frauenwohnung enthält, schließen sich auf allen vier Seiten schöne
Säle. Im NW. der jetzige Vorraum des Hofs, die

Sala de los Mocárabes, 20m lang, aber nur 4m breit. Das
reiche Tonnengewölbe im Renaissancestil wurde nach einer Pulver-
explosion
eingefügt (1614), doch sind Reste der alten Kuppel und
der Wanddekoration wieder freigelegt worden.

Der *Saal der Abencerragen, im SW. des Löwenhofes,
führt seinen Namen von dem S. 77 gen. Adelsgeschlecht der Aben-
cerragen
, welche nach der Sage, wegen eines Liebesverhältnisses
ihres Oberhauptes Harnet mit Boabdils Gattin, an dem zwölfeckigen
Marmorbrunnen in der Mitte des Raumes enthauptet worden sind.
Prachtvoll ist die hölzerne Eingangstür, deren eigentümliche Ein-
fügung
in die Pfosten man beachte. Auf den dreistöckigen Mittel-
raum
öffnen sich in herrlichen Zackenbogen zwei niedrigere Alkoven,
mit hübschen Kassettendecken. Über der Galerie des zweiten Stockes
leiten acht Stalaktitenzwickel zu dem sechzehneckigen dritten Stock